Baumarten

Holländische Linde

(Tilia x europaea)

Holländische Linden gehen auf Kreuzungen zwischen der Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) und Winter-Linde (Tilia cordata) zurück. Sie sind in Sachsen (aber weniger im Erzgebirge) recht häufige, sehr wüchsige Straßenbäume, die über 40 m hoch werden sollen [1]. Auch wenn sie spontan zwischen ihren Eltern auftreten können, passiert das wohl nur sehr selten, da die Blüten-Termine von Sommer- und Winter-Linde um etwa zwei Wochen auseinander liegen [2, 3].

Trotz der verbreiteten Verwendung, wohl seit mehreren Jahrhunderten, hat die Holländische Linde nicht nur Freunde. So beschreibt ein alter Klassiker der Baum-Bestimmungsbücher: "seit langem als Straßen- und Parkbaum genutzt. Für beide Zwecke jedoch wenig geeignet, denn er wird hoch, lebt lange, besitzt ein expansives Wurzelsystem und bildet viele Schößlinge rings um den Stamm. Häufig wird er von Blattläusen besiedelt, hat oft deformierte Kronen und bleibt ohne Herbstfärbung“ [1]. Das trifft aber längst nicht auf alle Vertreter zu. Einige Auslesezüchtungen wie die "Kaiser-Linde“ (Sorte 'Pallida') formen beispielsweise schöne Alleen. 

Überhaupt fallen die Kreuzungs-Nachkommen von Sommer- und Winter-Linde recht unterschiedlich aus. Teils ähneln sie nach den Merkmalen eher der Sommerlinde, andere wirken nach der Belaubung eher wie Winter-Linden, wozu aber die Fruchtmerkmale (kantig-hart) nicht ganz "passen“, so bei der vermeintlichen Winter-Linde am Lindenhof in Hartha. Auch Schösslinge (bzw. Wurzelbrut) bilden längst nicht alle Bäume. Blattläuse besiedeln auch die Eltern-Arten, weitaus weniger die eingeführte Silber-Linde (Tilia tomentosa) deren Blätter an der Unterseite filzig behaart sind.

Quellen:

[1] Mitchell, A., Wilkinson, J. 1997. Pareys Buch der Bäume. 3. Aufl. – Berlin, Wien: 271 S. 

[2] Roloff, A. 2019. Porträt zweier 1000-jähriger Baumarten: Die Sommer- und Winter-Linde. – ProBaum 04/2019: 2-7.

[3] Schmidt, P.A. & Klausnitzer, U. 2001. Die Baum- und Straucharten Sachsens – Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung. – Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt für Forsten 24: 1-106.

Ergebnisse

Nr. Name Art Gemeinde Gemeindeteil Baumpate

M Mikrohabitat

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Bild: Sebastiand Dittrich
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