Baumarten

Colorado-Tanne
Sierra-Tanne

(Abies concolor var. concolor)
(Abies concolor var. lowiana)

Die nordamerikanische Colorado-Tanne hat von allen Tannen-Arten die längsten Nadeln, die vorwiegend aufwärts gekrümmt sind. Während sie als Forstbaum kaum eine Rolle spielt – außer in Weihnachtsbaum-Plantagen – ist sie ein beliebter Zierbaum. So ist sie auch in verschiedenen Parkanlagen des Osterzgebirges zu finden, für die meisten Privatgärten wird sie aber zu groß. Auch wurden Colorado-Tannen weitaus weniger als die einheimischen Weiß-Tannen von Rauchgasen geschädigt, und haben so auch in stark Smog- und schadstoffbelasteten Gebieten besser überdauert. 

Bei der Colorado-Tanne werden zwei natürliche Varietäten unterschieden, von denen die Sierra-Tanne eher in ozeanischen, klimatisch milderen Gebieten vorkommt (etwa Kalifornien, Sierra Nevada). Die Colorado-Tanne im engeren Sinne ist hingegen eine „Inlandsform“ (z.B. der Rocky Mountains), die stärker kontinentales Klima mit schärferen jahreszeitlichen Unterschieden (Hitze, Kälte) toleriert – weitaus mehr als die meisten anderen Tannen. Auch im Habitus unterscheiden sich beide Formen: So ist die Krone der Sierra-Tanne oft sehr viel dichter, aber mitunter unregelmäßiger. Außerdem unterscheidet sich die Benadelung der beiden Formen: So sind die Nadeln der Sierra-Tanne in der Jugend stärker gescheitelt (verflacht, eher zwei-seitig am Trieb angeordent) und zeigen Streifen auf der Unterseite. Die Nadeln der eigentlichen Colorado-Tanne sind hingegen einfarbig (daher die botanische Bezeichnung: „concolor“) [2].

Zum Einfluss der Colorado-Tanne auf die einheimische Tier- und Pflanzenwelt liegen kaum Erkenntnisse vor. Immerhin kommen auf ihnen kaum weniger Mikrohabitate und Flechten oder Moose als auf gleich großen einheimischen Fichten und Tannen vor. In Nordamerika können Colorado-Tannen so dick werden, dass ihre Stammhöhlen Bären ein Winterquartier bieten können [2]. Sie können hier bis zu 300 Jahre alt und über 50 m hoch werden. Außerdem haben Colorado-Tannen einen stärker kühlenden Effekt auf das Klima überwärmter Städte als andere Nadelbäume [1].

Quellen:

[1]   Irmak, M.A., Yilmaz, S., Mutlu, E. & Yilmaz, H. 2018. Assessment of the effects of different tree species on urban microclimate. – Environmental Science and Pollution Research 25: 15802–15822.

[2]   Schütt, P. & Lang, U.M. 2000. Abies concolor (Gord. et Glend) Lindl. ex Hildebr., 1861. – Enzyklopädie der Holzgewächse 22. Erg.Lfg. 12/00: 1-10.

Ergebnisse

Nr. Name Art Gemeinde Gemeindeteil Baumpate

M Mikrohabitat

Bild: Sebastian Dittrich
Bild: USDA-NRCS PLANTS Database/Sebastian Dittrich